..ein Eindruck, ein Bild, eine Tiefe.
Seit dem ersten „Fasten & Gott suchen“ im Jahr 2012 war in
diesen Zeiten immer wieder mein Gebet, ein Stück mehr von dem zu erfassen, was Jesus
eigentlich für mich am Kreuz getan hat.
In den Tagen dieses Mal haben
wir uns sehr über das Thema Jüngerschaft unterhalten. Der Herr hat die
Gespräche einfach gelenkt und unsere persönlichen Stillen Zeiten genutzt, um
uns auf das Thema „einzustimmen“. Ich hatte mir vorher schon „Die Pilgerreise“
als Hörbuch angehört und diese Entschlossenheit im Glauben bewundert. Ich
merkte: uns fehlt etwas. Wahre Jüngerschaft. Volle Hingabe meines Lebens an den
Herrn. Das ist mein Thema seit einigen Jahren und es geht tiefer und
tiefer.
An einem Tag dieser Zeit habe ich mir die Petrus-Briefe durchgelesen und
die Verbindung zwischen dem Tod Jesu, seiner Erlösung, unserem heiligen
Lebensstil und der kommenden Herrlichkeit bestaunt.
Unter anderem steht da auch: „Wenn ihr für das Gute, das
ihr getan habt, leidet und Schläge geduldig ertragt, ist das ein Zeichen für
die Gnade Gottes. Dieses Leiden gehört zu dem Leben, zu dem Gott euch berufen
hat. Christus, der für euch litt, ist euer Vorbild, dem ihr nacheifert. Er hat
nie gesündigt und nie jemanden mit seinen Worten getäuscht. Er hat sich nicht
gewehrt, wenn er beschimpft wurde. Als er litt, drohte er nicht mit Vergeltung.
Er überließ seine Sache Gott, der gerecht richtet. An seinem eigenen Körper hat
er unsere Sünden an das Kreuz hinaufgetragen, damit wir für die Sünde tot sind
und für die Gerechtigkeit leben können. Durch seine Wunden seid ihr geheilt
worden.“ (1. Petrus 2, 20-24)
Eigentlich schön zu lesen. Bekannter Text. Aber als ich
länger darüber nachdachte, ging es mir ganz schön tief… und in mir stieg wieder
dieses Gebet auf: „Herr, ich will erkennen, was Du für mich getan hast.“
Und dann erschien ein Bild vor meinem inneren Auge: Ich sah Jesus vor mir. Er
lag auf dem Boden und wurde ausgepeitscht, brutal geschlagen. Sein Gesicht
drehte sich zu mir und ich schaute in seine Augen. Und er sagte: „Ich tu das
für Dich.“
Was? Er hat doch alles richtig gemacht, ihn trifft doch
keine Schuld. Er hat das getan, was Gott gesagt hat. Und er tut das für mich?
Ich war irgendwie erschüttert, auch wenn ich schon
hunderte Male gehört habe, dass Jesus für mich gestorben ist... Aber mir das
bildlich vorzustellen. Beklemmendes Gefühl. Und ich merkte, wie ich mich
wehrte: „Nein. Mach das doch nicht für
mich. Ich will das nicht!“
Dann erkannte ich das Kreuz an Seinem Rücken und im
nächsten Moment wurde es nach oben aufgestellt. Da stand es, so dunkel. Und
überall Blut an Seinem Körper.
In meiner Vorstellung sprang ich hoch zum Kreuz und
wollte ihn darunter holen, aber es ging nicht. Und er sagte wieder: „Ich tue
das für Dich.“ Und so still hing er dort
und ertrug.
Und dann hörte ich eine Stimme: „Wenn ich das nicht getan
hätte, wenn ich nicht für dich gestorben wäre, all die Schmerzen ausgehalten
hätte… dann wärst Du verloren. Du wärst für immer verloren. Für immer. Verloren. Von aller Liebe getrennt,
von aller! Deine Sünde hätte Dich zerstört. Deine Verlorenheit hätte dich
zerfressen.
„So schlimm ist es doch gar nicht mit mir, oder?“ sagte
ich.
„Aus dir spricht der Stolz. Sieh dir die Menschen um dich
herum an, wie sie alle verloren sind und sich nach Errettung sehnen. Wie sie zu
Sklaven der Sünde werden ohne Gott; gefangen und sie werden dem Tod nicht
entkommen. Und Du bist nur einer von
ihnen. Schau auf Dein Leben. Wie willst Du dich retten?“
Eine Traurigkeit überkam mich, über mein eigenes Leben
und darüber, dass Er so still dort hing und ertrug. Für mich. „Ich tue das für
Dich.“
Wenn ich mir vorstelle, dass ich mein Leben so ganz und
gar hingeben soll, solche Schmerzen ertragen müsste für jemand anderes, der es
gar nicht verdient hätte. Damit er errettet wird und ich sterbe. Ich halte es
still aus, obwohl ich alles richtig gemacht habe. Für einen anderen…?
Und dann ein neues Bild: Hell, erhoben, ein neuer Körper,
mit neuer Kleidung. Licht. Das ist der Auferstandene, der am Kreuz zu Grunde
ging. Kraft geht von Ihm aus. Und so strahlend!
Dann sehe ich mich, wie ich unter Wasser getaucht werde.
Und ich kenne dieses Bild. Es ist die Taufe in den Tod Jesu. Kraftvoll. Und
dann erhebe ich mich aus dem Wasser. Die Bibel sagt: eine neue Schöpfung bin
ich in Christus. Das Alte ist vergangen. Ich habe neues Leben.
Was könnte ich anderes wollen, als diesem Herrn zu
dienen?!
Was könnte ich anderes wollen, als mein Leben nun ganz
für Ihn zu geben? Auszuhalten, weil er ausgehalten hat, weil ich weiß, dass auf
mich die große Herrlichkeit wartet, nach der sich alle sehnen.
Ich habe die Geschichte schon mindestens 100 Mal gelesen,
gehört, erzählt und doch ist es ein Unterschied, wenn Gott durch Seinen Heiligen Geist einem
diese Wahrheit offenbart. Es ist dieses Erkennen, das man nicht in Worte fassen
kann. Ein Bild, das sich irgendwo in meinem Geist gemalt hat und dort
entfaltet. Diese tiefe Gewissheit: Dieser Mann hat mich gerettet!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen