Mittwoch, 25. Januar 2012

to the cross...Was wohl Gott übers Versagen denkt?

Nicht weglaufen. Das ist wohl der weiseste Rat, den man sich zu Herzen nehmen sollte, wenn es darum geht, vor Gott zu sein.

Es gibt Tage, wo man viel zu viel nachdenkt… „hab heut keinen guten Tag“, sagt man dann. Jetzt dürfte wohl jeder wissen, wovon ich rede. Man denkt an dies, dann kommt noch jenes dazu und am Ende steht man zwischen allem… Dann so viel innere Spannung.

Es muss doch mehr geben. Wo ist die Freiheit, von der Jesus redet….? Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen (Joh. 8,32). Oder: Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei (Joh. 8,36). Was fehlt? Was müssen wir noch tun, damit wir dort hinkommen?

All diese Gedanken bewegten sich zwar in mir… aber ich bewegte sie nicht vor Gott. Ich hatte eine Hürde zu überwinden. Die Hürde des Schweigens vor Gott. Damit meine ich ein negatives Schweigen. Ein Schweigen, das uns hindert, uns vor Gott zu öffnen mit allem, was wir sind.

Nicht weglaufen! Ich wollte ja mit Gott reden, aber zuerst war ich auf der Suche nach einem geeigneten Ort in meiner Wohnung und dachte, dass es irgendwie nirgendwo wirklich passen würde. Auch diesen Gedanken musste ich überwinden. Das ist Gott ja wohl mal völlig egal!

Ich fing also an zu reden. Und legte alles vor Gott hin! Erzählte ihm, wie es in mir aussah. Und plötzlich hatte ich ein Lied im Ohr: Lead me to the cross. Manche von uns mögen es bereits kennen…es stammt aus der Feder von Brooke Fraser (Hillsong).

Savior I come, quiet my soul, remember:

Redemption’s hill where your blood was spelled for my ransom.

Everything I once held dear I count it all as lost.

Lead me to the cross where your love poured out

Bring me to my knees. Lord I lay me down.

Rid me off myself, I belong to you.

Lead me to the cross.

You were as I, tempted and tried: human.

Your word became flesh, bore my sin and death.

Now you’re risen!

Lead me to the cross...

To your heart! Lead me to your heart!

Ich hörte mir das Lied auf meinem MP3-Player an und auf einmal zeigte Gott mir eine solche Tiefe in diesem Lied. Wir können zwar Gott nicht immer spüren, aber ich bin mir sicher, dass wir spüren können, wenn er uns führt… oft zu uns selbst und unserer Selbsterkenntnis vor Ihm. Ich habe dieses Lied schon dutzende Male vorher gehört und drückte es für mich immer als Gebet aus. So wie es der Text ja auch sagt. Aber dieses Mal „wurde mein Gebet erhört“. Gott führte mich zum Kreuz. Und ich erkannte auf einmal, was Sein Kreuz bedeutete. Mein ganzes Versagen in mir, all meine Anstrengungen in mir selbst… all das hat Jesus für mich getragen. Und Er brachte mir meinen eigenen Stolz vor Augen. „Bring me to my knees, Lord I lay me down“, denn Er ist es, der alles getragen hat. Und in Seinem vermeintlichen Versagen hat er mein Versagen mitgetragen. Ich versage. Ich bin Mensch und ich versage. Ich brauche Jesus Christus. Ich werde auch versucht, aber ich versage. Und nur in Christus kann ich auferstehen. Aber dazu muss ich meinen eigenen Stolz in mir brechen lassen und erkennen: Ich kann nicht! Ich muss zum Kreuz geführt werden, „where your love poured out“!

Das klingt jetzt alles verständlich und für den einen oder anderen mag das nichts Neues bedeuten, in dem, was man weiß. Aber was, wenn Gott Dich wirklich an die Gedanken, Einstellungen, Überzeugungen, negativen und vermeintlich positiven Eigenschaften und den Stolz in Dir selbst führt? – all das, was Du vor das Kreuz bringen und wo du eingestehen musst: „Your word became flesh, bore my sin and death!“ … Er trug meine Sünde und den Tod!

Wer diese Erfahrung immer wieder machen darf, ist gesegnet mit Seiner Erkenntnis und darf erkennen, dass Er der Herr ist.

Nicht weglaufen. Gott möchte, dass wir das Schweigen in uns vor Ihm überwinden und anfangen mit Ihm zu reden und uns förmlich ausschütten vor Ihm. Dann zeigt Er uns Sein Herz! Diese Erfahrung (und ich verspreche: genau dort kann man Gott spüren!) ist schmerzhaft, tränenreich, tief und so heilsam! Denn wenn Er uns zum Kreuz führt, führt Er uns zu Seinem Herzen… „to your heart!“ Und dieses Herz hat verändernde Liebe für uns. Lead me to the cross! Es führt kein Weg vorbei, denn Jesus Christus ist DER WEG zum Herzen Gottes!

Lass dieses Lied zu Deinem Gebet werden und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Gott erhört Dein Gebet!

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